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23 Dec

Die Wandlung des Evan Turner

Veröffentlicht von Benjamin Mell

Frei nach dem Motto: " Du willst es , du kriegst es", hier ein weiterer äußerst ansprechender Artikel von Benjamin Mell. Lasst es Lobeshymnen regnen ;)

 

 

 

Es ist schwer Evan Turner zu beschreiben, ich kann schon gar nicht mehr aufzählen wie oft ich meine Meinung über ihn geändert habe. Der Nummer zwei Pick aus dem Jahre 2010, wandelt oft auf dem schmalen Grat zwischen Genialität und Wahnsinn. Mal dachte ich, dass der Knoten geplatzt sei und der ehemalige Ohio State Buckeye sein volles Potenzial nun regelmäßig abrufen würde, nur um dann im nächsten Spiel wieder abzutauchen. Oft viel einem die Nummer 12 der Sixers gar nicht auf. Sein Rookie Jahr war eine Enttäuschung und nicht wenige Sixers Anhänger zweifelten an dem einstigen Naismith College Player of the Year -  dabei galt er unter Experten als reifster Spieler seines Jahrgangs. Auch in seiner zweiten Saison konnte Turner nicht überzeugen. Seine Defense war solide, sein Ballhandling und Rebounding wie immer exzellent und doch fehlte ihm die Einstellung um sein Talent voll zu entfalten. Viele stellten Iguodala als Grund für Turners schlechte Leistungen dar, andere wiederum hielten Coach Collins für den Grund. Die Vergleiche mit Brandon Roy hinkten bis zu der Saison 2012/13, dem Jahr in dem Andre Igoudala zu den Denver Nuggets getradet wurde und Turner endlich mehr Verantwortung zugesprochen bekommt.

 

“It’s going to give him more opportunity. If you look at last year, we had four guys who wanted to finish games — we had [Lou Williams] and Evan and Jrue and [Andre Iguodala],” Collins said. “Evan is going to take a great step leadership-wise.”… “I think Evan knows what opportunity is there for him,” Collins said.

 

Die Philadelphia 76ers gaben ihren All Star (Andre Iguodala) in einem Trade um Dwight Howard ab, um den All Star Center Andrew Bynum und damit, die seit langem benötigte inside Präsenz zu bekommen. Die Sixers gingen als heimlicher Sieger aus diesem Trade hervor, doch dann verletzte sich der Center noch vor dem Trainingscamp und wird diese Saison wohl auch nicht mehr eingreifen können. Nach der Saison wird er  Free Agent und es steht nicht fest, ob die Verantwortlichen aus Philadelphia es riskieren werden dem verletzungsanfälligen Center einen Max Deal anzubieten. Nun war es an der Zeit, dass zwei Spieler das Zepter in die Hand nehmen und zeigen was sie können. Jrue Holiday hatte schon oft angedeutet, dass er zu den besseren Point Guards der Liga gehört und es ihm eigentlich nur an Erfahrung fehlt um in die Elite der Point Guards aufzusteigen (diese Saison 18 Punkte und knapp 9 Assists pro Spiel). Viel interessanter würde es, zu sehen wie Turner mit der neuen Situtation umgehen würde, denn durch Bynums Verletzung würde viel mehr Verantwortung auf dem 24 Jährigen zukommen. Vor dem Trainingscamp und Bynums Verletzung meinte Coach Collins noch, dass die Ankunft des All Star Centers und Kwame Brown dem Team und Evan Turner sicher gut tun würde.

 

 “Just think about it — last year Evan was our best rebounder. This year he could arguably be our third or fourth-best rebounder. That would be amazing because with the big guys on the boards you can get out more and go with it.  ”Big men give you a chance to have a running game, they give you rim protection, they get you to the foul line and they get you to the paint where the game is won. I think Evan has a great shot to take another big jump. I know he’s working very, very hard.”… “We look at Andrew, Jrue and Evan as starters,” Collins said.

 

Wir wissen nun, wie Turner mit der Verantwortung umgeht. Career highs in allen Statistiken lassen darauf schließen, dass Evan Turner endlich in Philadelphia angekommen ist. Doug Collins vertraut seinem Schützling nun 36 Minuten pro Spiel an (knapp 10 Minuten mehr als noch 2010/11) und diese zahlt er ihm mit 15 Punkten, knapp 7 Rebounds und 4 Assists zurück – zum Vergleich, Andre Iguodala legte letzte Saison bei den Sixers 12,4 Punkte, 6,1 Rebounds und 5,5 Assists auf. Die Defense von Iguodala ist natürlich noch auf einem anderen Niveau anzuordnen, allerdings spielt Turner seit seiner Rookie Season schon überdurchschnittliche Defense und verbessert sich stetig. Selbst sein Dreier fällt inzwischen solide. Auch an einer seiner größten Schwächen konnte Turner in der Offseason arbeiten. Wenn Jrue mit Evan auf dem Feld steht, bewegt er sich besser ohne Ball und trifft endlich seine spot-up Gelegenheiten (1.14 PPP). Trotz seiner höchstens durchschnittlichen Athletik zieht er inzwischen auch wieder häufiger zum Korb und geht so an die Linie. Beim Stichwort Athletik kommen wir aber auch zu einem Problem von Turner, dass er sich nicht antrainieren kann. Sein Ballhandling macht es ihm möglich immer wieder zum Korb zu ziehen, allerdings fehlt ihm hier die Explosivität und Athletik um effizient abzuschließen. Das angesprochene Ballhandling macht es ihm aber auch möglich, sich und seinen Mitspielern Würfe zu kreieren. So wird er immer wieder als primärer Ballhandler eingesetzt, wenn Holiday auf der Bank sitzt. Ein weiteres Problem ist, dass er durch seine durchschnittliche Athletik nur schwer an schnellen Verteidigern vorbei kommt und so oft schwere Jumper nehmen muss, in der Regel sind diese dann aus 13-19 Fuß Entfernung. Das ist auch der Grund dafür, dass Turner so oft geblockt wird (9th among guards/wings that qualify). Sein Release ist noch nicht hoch genug, als dass er seine athletischen Defizite damit wettmachen könnte. Trotzdem schießt Turner diese Season 44% aus dem Feld und trifft 46% seiner Dreier. Das könnte vor allem daran liegen, dass er letzten Sommer mit Hall of Fame coach und shooting guru, Herb Magee, von der Philadelphia University, zusammen an seinem Game gearbeitet hat. Wenn er weiter so hart an sich arbeitet, könnte auch dieses Problem bald der Vergangenheit angehören und wir würden einen noch effektiveren Evan Turner zu sehen bekommen. Collins betonte in einem Interview, dass Turner hart an sich gearbeitet hätte und der vielleicht beste Spieler im Traingcamp war..

 

Turner worked hard last off-season. In fact, Collins said Turner may have come to training camp as the best player on the team.

 

Man sieht nun also, dass Turner sich verändert hat. Seine Körpersprache ist eine andere, er wirkt nicht mehr so eingeschüchtert und zeigt sich endlich als reifer Spieler, der sich nicht scheut auch mal die Verantwortung zu übernehmen.  

Obwohl die Sixers ohne Andrew Bynum dastehen, weisen sie einen soliden 13 – 14 Record auf und befindet sich in der Eastern Conference damit nur knapp hinter Boston und Brooklyn. Dies haben sie vor allem Jrue Holiday und Evan Turner zu verdanken, die im richtigen Moment ihr Potenzial ausschöpfen. Wo kann der Weg des einstigen Nummer zwei Pick also noch hinführen? Wird er sein volles Potenzial als Allrounder der neuen Sixers ausschöpfen können und vielleicht ein zukünftiges All Star Tandem mit Jrue Holiday bilden? Die Weichen sind gestellt und ihm stehen alle Türen offen. Nun liegt es an ihm seine Chancen weiter zu nutzen und allen zu zeigen, dass es kein Fehler war auf ihn zu setzen.

 

"Guys are starting to find their way and I like that they're playing with confidence," Collins said.

 

Benjamin Mell

 

Die Wandlung des Evan Turner
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