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20 Jan

Warum Josh Smith kein All-Star ist!

Veröffentlicht von Benjamin Mell

Alles friert, alles bibbert,

nur nicht Benni, der delivered!

Klägliches Wortspiel meinerseits, trotzdessen viel Spaß, mit dem Benjamin Mell Doppelpack!

 

 

Die Starter des All-Star Games 2013 stehen fest und ein Spieler ist wieder mal nicht dabei – Josh Smith. Man hört immer wieder Beschwerden, dass der Power Forward der Atlanta Hawks doch schon längst im Showlaufen der Liga hätte dabei sein müssen. Warum steht er also nicht in der Starting Five in Houston? Wird er von den Wählern einfach nur übersehen, oder hat er es vielleicht wirklich nicht verdient? Die Meinungen sind hier verschieden, deshalb dachte ich mir, dass ich das Themal aufgreife und ein wenig analysiere.

 

“He has worked hard this summer and I believe he is going to have great season.“ Danny Ferry

 

Joe Johnson ist Geschichte in Atlanta und der neue Franchiseplayer heißt nicht Al Horford, sondern Josh Smith. Die Hawks überraschten mit einem guten Saisonstart und das, obwohl das Team völlig neu gestaltet wurde. Zurzeit belegen sie einen soliden sechsten Platz in der Eastern Conference und stehen somit noch vor den Boston Celtics und Philadelphia 76ers. Für den Erfolg der Hawks ist vor allem Josh Smith verantwortlich, so heißt zumindest der Tenor der öffentlichen Meinung. Wenn man sich die regulären Statistiken des Forwards anschaut, mag das auch stimmen. Wenn man sich allerdings mal tiefer mit der Personalie Smith beschäftigt nicht mehr ganz. So gut Smith defensiv auch ist, macht er offensiv immer noch zu viele Possessions der Hawks zu Nichte. Die regulären Statistiken von Smith lesen sich diese Saison wie folgt: 16.4 Punkte, 8.3 Rebounds, 3.7 Assists, 2.3 Blocks und 1.3 Steals pro Spiel. Dies sind Werte, die ihn eigentlich zum All-Star machen müssten. Vor allem, da er im Osten kaum Konkurrenz auf seiner Position hat (in der Öffentlichen Wahrnehmung sind LeBron James und Carmelo Anthony ja keine Power Forwards – obwohl sie über 70% ihrer Spielzeit auf der vier verbringen). Allerdings agiert er in der Offensive unglaublich ineffizient. Er trifft nur 44% aus dem Feld und schießt wieder mehr dreier als letzte Saison (2,2 Versuche pro Spiel), bei nur 31%. Selbst bei seiner Freiwurfquote hat sich Smith signifikant verschlechtert und trifft nur noch knapp 51%. Wenn man sich dann noch anschaut von wo er wirft, muss man sich wirklich fragen, ob Smith sich bewusst ist mit welchen körperlichen Möglichkeiten er gesegnet ist. Direkt am Ring nimmt Smith nur 5.0 Würfe, trifft sie aber auch mit einer Quote von 78%. Er sollte mit seinem Körper mehr Würfe in der Nähe des Korbes forcieren und nicht, wie diese Saison, knapp 4 Würfe pro Spiel aus 16-23 ft. (27.0%). Wie man sieht liegt ihm diese Entfernung genauso wenig, wie die Würfe von Außerhalb. Die Advanced Stats von ihm sehen noch schlimmer aus. Der durchschnittliche True Shooting Wert in dieser Saison liegt bei 53.1%, Smith kommt auf einen Wert von 47 TS%. Selbst wenn man diese Statistik nicht versteht, sollte einem klar sein, dass dieser Wert unglaublich schlecht ist (zum Vergleich: Kevin Garnett – der anstelle von Smith im All-Star Game steht – liegt diese Saison bei einem Wert von 55.5TS%). Seine Assists sind gesunken und seine Turnover gestiegen. Alles in allem ist der Hawk also nicht besser geworden, sondern schlechter.

 

People look at the offensive end but defensively he changes the game,” Hawks coach Larry Drew said recently. “He is one of the few players I think that can play a defensive game and impact the game even if his offense is not on that night.”

 

Diese Aussage tätigte Larry Drew im März 2012 und damit liegt er auch nicht wirklich falsch. Smith zählt ohne Fragen zu den besten Verteidigern der Liga. Solch athletische Attribute gepaart mit solch einer Länge und den Instinkten bringt wohl sonst nur LeBron James auf das Parkett. Sowohl auf dem Perimeter, als auch im Post kann er fast jeden Spieler effektiv verteidigen und zeigt dies auch jede Nacht. Allerdings macht er offensiv (als erste Option) zu viele Fehler, als dass seine Defense ganze Spiele entscheiden würde. Smith ist einfach keine erste Option und das sollten die Verantwortlichen der Hawks über die Jahre eigentlich verstanden haben. Als der Abgang von Joe Johnson feststand, war für den Forward klar, dass er nun der Leader der Hawks sein muss, aber er präsentiert sich nicht wie ein Leader. Nach einer kurzen Niederlagenserie seines Teams wurde er am 16.Januar für ein Spiel gesperrt. Diese Sperre kam aber nicht von der NBA, sondern von seinem eigenen Team. Dem Team, in dem er der Leader sein möchte. Die Gründe warum er bei Training gehen musste und suspendiert wurde, sind nicht im Detail bekannt. Allerdings weiß man, dass Smith sich lautstark über das Team und auch das Management beschwert haben soll. So präsentiert sich kein Leader. Vor allem nicht, wenn man auf einem soliden sechsten Platz steht und bisher keine Gefahr läuft die Playoffs zu verpassen. Zu seiner Ineffizienz und seinen Beschwerden  gesellen sich dann noch immer Gerüchte um Trade Forderungen seinerseits. 2011 gab es Gerüchte, dass Smith sich von den Medien und Coaches unfair behandelt fühle und strebte einen frischen Start bei einer Franchise an, wo er sein Potenzial auf und neben dem Court besser entwickeln könnte. Im März 2012 kamen Gerüchte auf, dass Smith mit der Art, wie die Verantwortlichen der Hawks ihn bei seinen All-Star Wünschen unterstützen würden, unzufrieden sei. Außerdem hätte er wohl lieber bei einer Franchise einen laufenden Vertrag, die mehr Chancen auf den Titel habe. All dies lässt nicht gerade darauf schließen, dass Josh Smith wirklich bereit ist eine Franchise zu führen.  

 

Was muss sich also ändern, damit Josh Smith endlich All-Star werden kann?

Erstmal muss Smith seine Einstellung ändern, damit er nicht weiter negativ auffällt. Wenn du einen Spieler in deinem Team hast, der niemals schlecht in den Medien auffällt und effizienter/besser spielt als du (Al Horford), wirst du sicher nicht ins All-Star Game gevotet. Da helfen ihm auch seine Highlights nicht. Dann muss Smith eine andere Rolle einnehmen. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Trade nicht doch die beste Lösung für beide Seiten wäre. Der Forward aus Atlanta ist einfach keine erste Option und wird es in seiner Karriere auch nicht mehr werden. Allerdings ist er mehr als nur ein defensiv überdurchschnittlicher Spieler. Smith ist der einzige Spieler in der Geschichte der NBA, der über seine Karriere mindestens 15 Punkte, 7 Rebounds, 3 Assists, 2 Blocks und 1 Steal in die Statistikbögen befördert. Dies zeigt wie Vielseitig der Forward wirklich ist. In einem Team, wo er nur die zweite oder dritte Option in der Offensive geben müsste, könnte ich mir vorstellen, dass Smiths Spiel aufblühen würde. Offensiv würde er sich auf seine Stärken (Athletik, allround Fähigkeiten) konzentrieren und defensiv noch mehr zeigen, als in Atlanta. Intern hätte er ja dennoch die Möglichkeit, eine Leader Rolle anzunehmen, denn Smith will nichts anderes als gewinnen und dies könnte er dann beweisen.

 

"We look at Josh as we do at any player in the situation of the last year of his contract," Drew said. "Josh is a talented player. He's a big part of what we do. He's a guy that we can count on and rely on doing what we do, and hopefully he will be a Hawk for a long time. He's just a phenomenal talent."

 

Ich persönlich hoffe, dass Smith bald seine Rolle in einem passenden Team findet, denn sein Talentpaket ist zu einzigartig, als dass er seine Karriere als ineffizienter, unzufriedener All Star-Kandidat verbringen sollte. Vielleicht findet er sie ja sogar doch noch bei den Hawks, aber dazu muss einiges im Kader passieren. Es wird in den nächsten Wochen auf jeden Fall spannend, wie es mit der Personalie Smith weitergeht.

 

 

Warum Josh Smith kein All-Star ist!
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